Vielen Patienten macht eine Narkose Angst, weil sie Kontrollverlust bedeutet.
Da eine klassische Prämedikationssprechstunde bei unserer mobilen ambulanten Tätigkeit nicht möglich ist, wir ihnen aber dennoch eine ausreichende Bedenkzeit und Gelegenheit für Fragen einräumen möchten, melden wir uns spätestens am Vorabend der OP telefonisch bei ihnen. Es wäre günstig, wenn sie hierfür ihren ausgefüllten Aufklärungsbogen, eventuelle Befunde vom Hausarzt sowie ihren Medikamentenplan bereithalten würden. Sollte sich bis 20:00 des Vorabends der OP niemand bei ihnen gemeldet haben, liegt uns wahrscheinlich nicht ihre richtige Telefonnummer vor – in diesem Fall können sie die 24h Notfall Hotline anrufen. Wir bitten sie diese Nummer nicht frühzeitig zu wählen, da sie dann wahrscheinlich nicht mit ihrem persönlichen Narkosearzt sprechen werden.
Sie sollten sechs Stunden vorher zum letzten Mal etwas gegessen haben. In der Zeit zwischen 6 und 2 Stunden vor der geplanten Narkose sind noch klare Flüssigkeit wie Wasser oder Tee erlaubt (kein Saft, keine Milch). Ausgenommen sind ihre eigenen Medikamente, wie zum Beispiel Blutdruckmittel, die sie am Morgen der OP mit einem kleinen Schluck Wasser einnehmen können.
Die Nüchternheit erhöht ihre Sicherheit! Diese gewährt unter normalen Bedingungen, dass ihr Magen leer ist und nur wenig Säure gebildet wird. Damit soll das Risiko, dass es im Rahmen der Narkoseeinleitung zum Aufsteigen von Magensäure oder Nahrungsresten kommt und diese in die Luftröhre gelangen, reduziert werden.
Die Entscheidung wird in enger Absprache mit dem Operateur getroffen. Bei kleinen ambulanten Eingriffen ist aufgrund der geringen Blutungsgefahr ein Absetzen meist nicht notwendig. Sollten sie bereits einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt gehabt haben, besteht durch das Absetzen sogar Lebensgefahr! Setzen sie ihre Blutverdünner daher nicht eigenständig ab!!!
Die Kosten werden in der Regel bis zu einem Alter von elf Jahren vollständig von der Kasse übernommen. Bei geistiger Behinderung oder bei Patienten die ein psychologisches, neurologisches oder psychiatrisches Attest vorlegen können, das ihnen die Notwendigkeit der Behandlung in Vollnarkose bestätigt.
„Der schöne Traum, daß der Schmerz von uns genommen ist, ist zur Wirklichkeit geworden. Der Schmerz, dies höchste Bewußtwerden unserer menschlichen Existenz, diese deutlichste Unvollkommenheit unseres Körpers, hat sich beugen müssen vor der Macht des Aetherdunstes. An die Stelle des unerschütterlichen Vertrauens vonseiten des Kranken zu der Kunst der Ärzte ist das Vertrauen zu der Aetherbetäubung getreten. Der Kranke fragt jetzt weniger danach, wer ihn operiert, ob gut oder mindergut…“
Johann Friedrich Dieffenbach, Chirurg, 1846; er führte mit seiner Schrift „Der Aether gegen den Schmerz“ die Aetheranästhesie in Deutschland allgemein ein.
Von uns eingesetzte Anästhesieverfahren
In den meisten Fällen hat sich für die ambulante Anästhesie die Vollnarkose mit kurz wirksamen Narkosemitteln, gerade auch bei kleinen Eingriffen, bewährt. Sie bietet die Sicherheit, wirklich nichts von dem Eingriff mitzubekommen.
Ablauf:
Nachdem wir sie vor der Operation noch einmal persönlich gesehen und gegebenenfalls untersucht haben, legen wir Ihnen zunächst eine Infusionskanüle, über die bei Bedarf intravenös ein Beruhigungsmittel zur ersten Entspannung verabreicht wird. Anschließend legen wir ein EKG an und messen Blutdruck und Sauerstoffsättigung.
Danach werden Sie gebeten, über eine Maske reinen Sauerstoff zu atmen. Damit erhöht sich die Sicherheit zu Beginn einer Allgemeinanästhesie zusätzlich.
Die Narkose wird mit der Einspritzung eines Einschlafmittels und eines Schmerzmittels begonnen. Die Aufrechterhaltung der Narkose bei längeren Eingriffen erfolgt durch fortgesetzte Zufuhr der gleichen Medikamente.
Sie schlafen sehr schnell ein und erwachen erst, wenn die OP zu Ende ist.
Durch die kurze Wirkdauer der einzelnen Stoffe ist es problemlos möglich, die Narkosedauer und –tiefe dem OP-Verlauf exakt anzupassen. Ein „Aufwachen“ während des Eingriffs ist somit äußerst unwahrscheinlich.
Kostenpflichtige Messungen der Narkosetiefe, wie sie von einigen Praxen angeboten werden, bieten keinen zusätzlichen Nutzen und belasten lediglich ihren Geldbeutel. Daher verzichten wir darauf.
In der Narkose werden sie über eine Maske oder eine Atemhilfe beatmet, die vor dem Kehlkopf (Larynxmaske) bzw. in der Luftröhre (Tubus) platziert wird.
Alle wichtigen Körperfunktionen (Herz, Kreislauf, Atmung/Beatmung,…) werden lückenlos während der gesamten Behandlungszeit von uns überwacht. Somit ist gewährleistet, dass die seltenen Störungen sofort behandelt werden können.
Zum Ende der Operation wird die weitere Gabe der Medikamente beendet und Sie wachen wieder auf.
In der modernen Anästhesie sind die Übergänge von einem Dämmerschlaf/einer Sedierung zur Narkose fließend und nicht mehr klar zu trennen. Dies ist auch nicht nötig. Es kann für wenige ausgewählte Eingriffe das richtige Verfahren sein. Sollten sie allerdings den klaren Wunsch haben, unter der Behandlung „tief und fest“ zu schlafen, ist die klassische Vollnarkose das geeignetere Verfahren und mit Sicherheit nicht belastender.
Vertrauen sie darauf, dass wir ihnen in Rücksprache mit ihrem Operateur hier die beste Lösung vorschlagen.
Bei manchen Operationen an der HAND und am UNTERARM bieten wir die axilläre Plexusanästhesie an. Hierbei wird um ein Nervengeflecht in der Achselhöhle ein Lokalanästhetikum eingespritzt, wodurch der Arm ab Ellenbogen abwärts schmerzunempfindlich und auch teilweise gelähmt wird. Diese Wirkung hält einige Stunden an, wodurch Sie nach der OP längere Zeit keine Schmerzen haben werden. Allerdings lässt sich der Arm auch in dieser Zeit nicht aktiv bewegen, was oft als unangenehm empfunden wird.
Diese Effekte gelten auch für die sogenannte interskalenäre Plexusanästhesie, die wir für Eingriffe an der SCHULTER und am OBERARM anbieten. Bei diesem Verfahren wird das Lokalanästhetikum am Hals eingespritzt, immer unter Zuhilfenahme eines Ultraschallgerätes, so dass die präzise Platzierung des Medikamentes möglich ist und unerwünschte Effekte und Nebenwirkungen selten sind.
Man fragt sich schon warum man sich so sehr viele Sorgen (und tagelang verrückt) macht, wenn eigene Kinder eine Narkose bekommen sollen. Unser Jonas (5) hat sich null Gedanken gemacht – nach 2 Stunden Schlaf angefangen zu spielen, ein Freund kam zu Besuch – und das wars. Danke an das ganze Team!
Absolut perfekte Leistung. Sehr harmonisches Erstgespräch, super Vorbereitung, punktgenau eingeschlafen und ebenso punktgenau aufgewacht. Note 1 mit Stern!
Ich wollte meiner Mutter die Angst vor dem Kieferchirurgen nehmen und entdeckte das Thema „mobile Narkose“ rund um die Praxis Anästhesiepunkt. Inzwischen schon zweimal in Anspruch genommen. Mutter und ich glücklich – Besser konnte es nicht laufen!
Bestes Team ever. Supersympathische kompetente Menschen, die einem jegliche Angst nehmen. Ich hatte vor der Narkose mehr Angst als vor der OP -Schnee von gestern. DANKE nochmals!